Grilleinweihung – Beer Butt Chicken
Zur Einweihung des Grills habe ich nicht schnöde Würstchen oder marinierte Aldi-Schweinenacken“steaks“ draufgehauen, sondern das Ganze ein wenig zelebriert.
Beer Butt Chicken wurde als Erstvergrillung auserkoren und um die Vorfreude noch zu steigern, wurde die gute Dame noch einen Tag vorher in eine Brine nach folgendem Rezept eingelegt:
Brine:
3 EL Salz
2 El brauner Zucker
1 TL Thymian
1 EL Oregano
2 EL weißer Pfeffer
1 EL Honig
3 EL Sojasoße
3 Knoblauchzehen
3 Lorbeerblätter
1 große Zwiebel
1 ganze Zitrone
1 Liter Orangensaft
Alles wird zusammengemischt und das Huhn über Nacht eingelegt. Ich habe dafür einen verschließbaren Gefrierbeutel genommen, so wird auch mit „relativ“ geringer Menge an Brine das gesamte Huhn rundherum versorgt.
Nach der kühlen Nacht im Refrigerator, wird die Dame aus der Brine genommen, gut abgetrocknet und anschließend mit einem Dry-Rub massiert.
Der Dry-Rub wurde nach folgender Rezeptur zusammengemixt:
1 Tl. schwarze Pfefferkörner im Mörser zerkleinert
1 Tl. Selleriesalz
1 Tl. Cayenne-Pfeffer
2 Tl. Paprika süß
1 El. Senfpulver (bin ich erst später im türkischen Supermarkt fündig geworden, daher bei der Erstvergrillung Senfkörner im Mörser zerstoßen – geht auch)
1 Tl. getrockneter Thymian
1 Tl. getrockneter Majoran
1 Tl. Salz
1 El. brauner Zucker
Danach endlich die Premiere. Der Grill verliert endlich seine Unschuld.
So sauber wird er nie wieder zu sehen sein:
Ungefähr einen (kleinen, weil von einem überaus bekannten Feinkost-Discounter und nicht der viel größere vom Premium Grill Hersteller) AZK durchbrennen lassen und auf beide Kohlekörbe verteilen.
Anschließend, nach einer kurzen Einregelungsphase, da die Brekkies zu Beginn viel Sauerstoff ziehen und daher anfangs ruhig mit voller Luftzufuhr versorgt werden sollten, wird die Dame, die zuvor auf ihrem Allerwertesten Platz auf dem Hochsitz genommen hat, zwischen den beiden Kohlekörben postiert.
Die Temperatur lt. Deckelthermometer sollte zwischen 150° und 180° liegen. Habe mittlerweile gute Erfahrungen damit gemacht die Temperatur zu Beginn ein wenig niedriger zu halten und dann zum finishen nochmal Gas zu geben für eine krosse Haut. Aber auch da wieder mit Bedacht vorgehen, damit der Paprika und der Honig der Brine nicht zu dunkel oder gar schwarz werden (was leicht bei Temperaturen ab 180° C passiert).
Es versteht sich von selbst, dass der Deckel während des Grillvorganges von nun ab geschlossen bleibt. Es ist ein Grill und kein Guck!
Nach ca. einer Stunde (bzw. einer Kerntemperatur von mindestens 75°C kann man mal den Deckel lupfen und den Bräunungsgrad des Hähnchens kontrollieren.
Der erste(und auch 2.) Blick ließ schon erahnen, dass die Premiere höchstwahrscheinlich geglückt ist
Jetzt nur noch vom Hochsitz ziehen und mehr oder weniger dekorativ anordnen. Als Beilage gab’s Rosmarinkartoffeln (allerdings aus der Pfanne, wollte mein Glück bei der Premiere nicht überstrapazieren…).
Bon Appétit!
Manöverkritik:
Für eine Erstvergrillung ein sehr geiles, weil relativ einfaches Gericht. Am meisten Sorgen hatte ich im Vorfeld bzgl. der Temperaturregulierung, aber die ist gut gelungen und das Ergebnis war ziemlich perfekt. Einzig die kleinen Chicken Wings hätten nach vielleicht 30 Minuten noch mit Alufolie abgedeckt werden können, damit die nicht so austrocknen, aber am Rest vom Huhn gab es absolut nichts auszusetzen. Saftig mit einer wirklichen interessanten Note durch die Brine.